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#1

RE: kornnatter amel

in Genetik und Farbvarianten 25.03.2008 17:49
von bagamani (gelöscht)
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hallo

bin an amel kornnattern interessiert.

frage: wie züchtet man amel?

wenn man 1.1 amel verpaart, ergibt das dann amel?

oder wie ist amel entstanden?

danke im voraus

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#2

RE: kornnatter amel

in Genetik und Farbvarianten 25.03.2008 19:22
von chest (gelöscht)
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lies mal das hier durch....

Was bedeutet A-Melanistic:
Der schwarze Farbstoff (Melanin) fehlt komplett (A = nicht vorhanden) = A-Melanistic (ohne schwarz).

Entdeckung:
Die erste amelanistische Kornnatter wurde 1953 in Stanley County, North Carolina gefangen. Die schwarzen Farbpigmente waren bei diesem männlichen Tier vollständig verschwunden, es sah Rot/Gelb aus. Bis 1959 lebte das Tier in einem Naturkundemuseum für Kinder. Bernard H. Bechtel und seiner Frau Elizabeth ist es zu verdanken, dass dieser amelanistische Wildfang verpaart wurde. Sie kreuzten diesen Wildfang mit anderen "normalen" wildfarbenen Weibchen und erhielten 1959 in der F1 Generation 46, ausschließlich wildfarbene, Neonaten. Diese Jungtiere hatten aber alle nicht sichtbar die Veranlagung für Amelanismus vom Vater geerbt, d.h. sie waren Träger des Amelanistic-Gen. Man nennt dies "heterozygot" für Amelanistic. Der amelanistische Urvater starb leider kurz nachdem die erste Generation geschlüpft war. Die Jungtiere wurden untereinander verpaart und im Jahr 1961 trat in der F2 Generation der Amelanismus wieder auf. Dies bewies Herrn Bechtels Theorie, dass Amelanismus, nach den Mendelschen Gesetzen der Genetik, rezessiv vererbt wird.

Vererbung:
Mendelsches Gesetz in Bezug auf die Kornnatter (Uniformität und Spaltungsgesetz):
Kreuzt man zwei Kornnattern mit unterschiedlichen homozygoten Merkmalen (z.B. Amelanistic X Anerythristic), ist die erste Generation (Filialgeneration 1, kurz F1) untereinander gleich (Wildfarben). Die F1 Generation ist jedoch versteckt Träger der beiden Gendefekte. In der F2 Generation vermischen sich diese Gendefekt dann wieder und es treten in der %-Relation 50/25/25, Wildfarbe, Amelanistic und Anerythristic wieder auf.

Kurz: Rezessive Erbanlagen treten also phenotypisch erst wieder in der F2 Generation auf. Die F1 Generation ist gleich (Wildfarben), trägt jedoch die Erbanlagen, ist also heterozygot, für den jeweiligen rezessiven Gendefekt (Farbvariante).º
Eine ausführliche Darstellung der genetischen Vererbungslehre finden Sie im Genetik-Tutorial auf Kornnatter.de!

Erscheinung:
Von allen bisher bekannten Farbvarianten erscheint der Amelanismus in der größten Variabilität. Der Grundton ist gelblich bis rot-orange und die Sattelflecken rot-orange bis kräftig dunkelrot. Die Neonaten haben rote Sattelflecke auf weißem bis cremefarbenen Grund. Im Laufe des Alters wechselt die Grundfarbe meistens in einen Orangeton.¹ Die Ventralzeichnung (Bauchzeichnung) ist transparent bzw. perlmuttfarbig.

In der Regenbogenhaut des Schlangenauges befinden sich Cystin-Kristalle. Aufgrund der fehlenden schwarzen Pigmente sind diese Kristalle bei amelanistischen Farbvarianten transparent. Die Blutgefäße im Auge scheinen daher durch und lassen die Iris rötlich schimmern. Alle amelanistischen Farbvarianten haben daher gemeinsam, dass sie rote Augen haben.

Durch das Fehlen der schwarzen Pigmente (Melanin), verschwindet nicht nur die Sattelfleckumrandung und Ventralzeichnung, die anderen Farben werden zudem "entschleiert", d.h. sie werden deutlich brillanter und leuchtender. Melanin überdeckt bzw. beeinflusst auch die anderen Farbpigmente im hohen Maße. Die hohe Variabilität entsteht durch unterschiedliche Gewichtungen in den Farbpigmenten.²

Ist die Anzahl der roten Farbpigmente sehr hoch, entwickelt sich die Schlange dunkelrot, sind diese reduziert, wird sie vom Grundton sehr hell werden. Der nächste Schritt in der Farbzucht war also, die Gewichte der Farbanteile durch gezielte Auswahl der zu verpaarenden Elterntiere zu beeinflussen und die Farbgebung in eine bestimmte Richtung zu lenken. Man nennt dies Auswahlzucht.

Um die enorme Bandbreite dieser amelanistischen Variationen auf dem Markt für Kornnattern zu differenzieren, haben einige auswahlgezüchtete Varianten einen eigenen Handelsnamen bekommen. So entwickelten zum Beispiel Bill & Kathy Love in den 80er Jahren eine "non-white" Variation des Amelanismus, d.h. die Neonaten wiesen von Anfang an kein Weiß auf. Später wurde diese Farbvariante dann unter dem verkäuflicheren und einprägsameren Namen Sunglow "Sonnenschein bzw. Sonnenuntergang" bekannt. Diesen Kunstnamen haben sie ihren kräftigen roten Sattelflecken auf strahlenden orangen Grund zu verdanken.³

Dies war zugleich der Anfang der bis heute teilweise verwirrenden und individuellen, von Züchter zu Züchter unterschiedlichen Namensgebungen, deren Sinn und Unsinn teilweise bizarre Züge annimmt. Das Cornpedia hat daher unter anderem zum Ziel, die enorme Zahl der Namen zu Kategorisieren und einen "unnormierten" einheitlichen Standard zu erläutern, auf den sich die meisten Züchter mittlerweile geeinigt haben. Ausgangspunkt einer Bezeichnung sollte daher nach einhelliger Meinung immer eine genetische Prädisposition und deren Kombinationen sein. Auswahlzuchten sind derart variabel und sehr Linien- und Zuchtabhängig, dass hier nur anerkannte und weit verbreitete Zuchtbilder bzw. Zuchtziele einen eigenen Namen bekommen sollten. Wichtig ist, dass genetische Defekte unabhängig von der Erscheinung des Ausgangsmaterials vererbbar sind, Auswahlzuchten jedoch immer vom Aussehen beider Eltern abhängen und nicht heterozygot vererbbar sind!

Alle Farbzuchten basieren auf einem Gendefekt oder auf einer Kombination mehrerer Gendefekte, Auswahlzuchten sind weiter gezüchtete optische Variationen dieser genetischen Farbvarianten. Die Nachzuchten können also heterozygot nur die genetischen Merkmale der Eltern tragen, nicht die Auswahlzuchtmerkmale. Es gibt also z.B. kein het. Sunglow oder het. CandyCane, denn es sind alles Farbvarianten, die auf Amelanismus basieren, also immer het. Amelanismus sind.
Zum Einen müssen also bei Auswahlzuchten beide Elternteile optisch und genetisch der Variante entsprechen und sich dann das Jungtier auch noch optisch nach den Elterntieren richten. Wie und in welcher Variation jedes einzelne Tier dann den Amelanismus vererbt ist individuell, eine Vorstellung bzw. Ahnung kann nur eine Besichtigung der Eltern liefern.
Natürlich ist es möglich, dass eine auswahlgezüchtete Farbvariante auch zufällig in einem Gelege mit gleichen Genanlagen schlüpft, z.B. Sunglow in einem normalen Amelanistic Gelege. Von gezielter Zucht kann man bei solchen Zufällen aber nicht sprechen.

Red Albino?:
Die ersten amelanistischen Kornnattern wurden unter dem irreführenden Namen Red Albinos, teilweise auch nur Albino, für einige hundert Dollar gehandelt. Die immer noch oft verwendete Bezeichnung Red Albino ist aber irreführend, strenggenommen sogar falsch, da es sich beim Amelanismus nicht um eine albinotische Form handelt.

Albino kommt vom lateinischen "albus" = weiß. Unter Albinismus wird wissenschaftlich ein angeborener totaler oder partieller Pigmentmangel in der Haut und im Auge infolge einer Fehlfunktion verschiedener Enzyme verstanden. Albinotische Tiere sind daher reinweiß mit roten Augen. In der Natur ist der Albinismus bei wirbellosen Tieren häufiger anzutreffen, im Gegensatz zu Säugetieren erzeugt er jedoch keine weißen Tiere. Reptile Wirbeltiere, dazu zählt auch die Kornnatter, haben mehrere Farbanteile (Schwarz, Rot, Gelb), so dass hier genauer zu Unterscheiden ist, welche Farbe bei den Tieren nicht produziert wird. Wenn nun ein Farbtyp reduziert (hypo), verstärkt (hyper) oder gar nicht (A-) vorkommt, treten Farbvarianten auf. Zudem werden die Farben noch durch farblose Kristalle (Iridophoren) durch unterschiedliche Lichtbrechung beeinflusst. Man kann daher, wenn man den Begriff Albinismus trotz der Irreführung verwenden möchte, nur von einem Teil-Albinismus sprechen. Die einzige Farbvariante, die einem "echten" Albino am nächsten kommt, wäre eine Blizzard (Amelanistic Anerythristic Charcoal), doch selbst diese erzeugt teilweise noch erhebliche gelbe Farbpigmente.

Kornnattern und Reptilien Allgemein haben vier Chromatophoren (Farbzellen):
1. Melanophoren - enthalten braun bis schwarze Pigmente (Melanin)
2. Erythrophoren - enthalten rote Pigmente (Erythrin)
3. Xanthophoren - enthalten gelbe Pigmente (Xanthin)
4. Iridophoren - enthalten farblose Kristalle

Eine andere in England und den Niederlanden gängige Bezeichnung ist auch "Missing" also "Vermisst oder Fehlen" in Verbindung mit der nicht vorhandenen Farbe also Missing Black (Amelanistic), Missing Red (Anerythistic) und seltener aber vorstellbar Missing Yellow

Dieser Gendefekt ist Bestandteil folgender Mix-Varianten:

Mandarin ( Amelanistic Kastanie )
Coral Snow ( Amelanistic Anerythristic Hypomelanistic )
Bubblegum Snow ( Amelanistic Anerythristic Auswahlzucht )
Albino Jungle ( Amelanistic Königsnatter Gattungshybrid )
Green blotched Snow ( Amelanistic Anerythristic Auswahlzucht )
Suncream ( Amelanistic Emoryi Arthybrid )
Blizzard ( Amelanistic Charcoal )
Butter ( Amelanistic Caramel )
Candy Cane ( Amelanistic Auswahlzucht )
Candy Cream ( Amelanistic Emoryi Arthybrid )
Creamsicle ( Amelanistic Emoryi Arthybrid )
Fluorescent Orange ( Amelanistic Auswahlzucht )
Harlequin ( Amelanistic Auswahlzucht )
Opal ( Amelanistic Lavender )
Reverse Okeetee ( Amelanistic Auswahlzucht )
Snow ( Amelanistic Anerythristic )
Sunglow ( Amelanistic Auswahlzucht )
Ultramel ( Amelanistic Ultra )
Albino Gopher Corn ( Amelanistic Bullennatter Gattungshybrid )
Golddust ( Amelanistic Caramel Ultra )
Hi-White ( Amelanistic Auswahlzucht )
Amelanistic Emoryi ( Amelanistic Emoryi )
Snopal ( Amelanistic Anerythristic Lavender )

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#3

RE: kornnatter amel

in Genetik und Farbvarianten 25.03.2008 19:52
von Romeo (gelöscht)
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Hallo,

ich glaube man sollte dazu schreiben woher der text stammt

http://kornnatter.de/modules.php?name=co...p=content&tid=6

gruß Nino
25.03.2008 19:52:57: Dieser Beitrag wurde editiert, von Romeo

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